Der Wert des Gebets-Bemühung um den Geist

Aus WassermannZeit

Der Wert des Gebets Bemühung um den Geist


Gebet – eine Annäherung

von Brigitt Keller, Schweiz

Das Gebet, sagte ich mir kürzlich, ist es wert, einmal gründlich darüber nachzudenken, und so begann ich alle Textstellen aus den Küchendiskussionen herauszuschreiben, die sich um dieses Thema drehen. Hier nun die Zusammenfassung.

Hans Woher kommt das Wort Gebet?

Billy Das Wort Gebet führt zurück auf einen altdeutschen Begriff, der noch heute gang und gäbe ist, der damals aber von den Religionen einfach verändert wurde. Das ursprüngliche Wort von Gebet heisst Geben. Zu früheren Zeiten hat man auch noch die Naturgeister angerufen, und weil man sie dann in der Mehrzahl ansprach, hiess es: Gebet das und dieses und gebet jenes. Und dann sind die Religionen gekommen und die haben aus dem ‹gebet› ein ‹Gebeet› gemacht. Sie haben den Dehnlaut versetzt und schon hatte man das Gebet. Doch ob das jetzt Gebet oder gebet genannt wird, es heisst immer dasselbe. Und es hat nicht das geringste mit Religionen oder Sekten zu tun, es ist ein neutraler Begriff, wird von religiösen und nichtreligiösen Menschen gebraucht und heisst in Wahrheit: Bemühung um den Geist. Gebet ist ein Begriff, den man auf der ganzen Welt versteht in der jeweiligen Sprache. Du kannst die gleiche Erklärung auch im Herkunftswörterbuch finden. Das Wort Gebet war übrigens schon bei den alten Lyranern gebräuchlich.

Andreas Bei uns hat das Gebet aber einen andern Stellenwert?

Billy Es ist einfach so, der alte Wert des Wortes ist eigentlich eine Befehlsform: Gebet, gib mir! Heute ist das Gebet eigentlich mehr eine Bittform. Du sprichst ja nicht deinen Geist an: «Komm, gib mir jetzt, Gottfriedstutz, sonst hau ich dir eins auf den Rüssel.» Sondern heute sagst du: «Bitte, gib mir.»

Andreas Bei uns ist ein Gebet ein logischer Text, bei gläubigen Menschen ist das ja eher nicht der Fall.

Billy Ja, du musst aber beachten, dass das dann mit dem Wort Gebet nichts zu tun hat; es hat nur mit dem Sinn zu tun, in dem der Mensch das Gebet von sich gibt. Das Wort Gebet hast du nur für etwas ganz Bestimmtes, das du ausübst, wenn du z.B. zu deinem Geist sprichst oder zur Schöpfung; ein religiöser Mensch aber betet zum Heiland oder zum lieben Gott.

Andreas Ist das Pentra-Gebet eins von den wenigen oder gibt es noch eine Menge andere Gebete?

Billy Es gibt tatsächlich noch eine Menge andere. Du kannst aber auch ein freies Gebet sprechen. Du bist nicht an irgendeinen Text gebunden, ausser du machst die Friedens- oder die Pentrameditation. Auch das ist aber ein Gebet, wenn Menschen im Dschungel, die noch nie etwas von einem lieben Gott gehört haben, zu ihren Geistern sprechen oder mit ihren Toten Zwiesprache halten, was eigentlich nur ein Monolog ist. Ein Gebet läuft schliesslich immer auf das Heischen hinaus oder auf einen Dank. Ein Gebet ist also weder religionsgebunden noch meinungsgebunden, sondern es ist einfach ein Wort. Du kannst auch an einem schönen Sommerabend draussen sitzen und zur Schöpfung oder zu dir selbst sagen: «Ein herrlicher Sonnenuntergang, ein wunderbarer Abend.» Auch wenn das Gebet von dir selbst an dich selbst ist, es ist ein Gebet.

Andreas Kann es denn nicht auch zweckgebunden sein?

Billy Es ist auch dann ein zweckgebundenes Gebet, wenn es an niemanden bzw. ans ganze Universum gerichtet ist.

Wolfgang Kann man annehmen, dass der Wunsch zu beten schon seit Anbeginn im Menschen drin war?

Billy Ja, der Mensch hat einfach ein Wort dafür erfunden, und das ist jetzt Gebet.

Hans Aber wir reden ja bei uns auch von der Geistansprechung, ist denn das falsch?

Billy Nein, das ist schon richtig, es ist genauso richtig, wie wenn du sagst, es ist ein Gebet. Da ist kein Unterschied. Es sind nur andere Begriffe für ein und dasselbe. Schaut einmal, ihr findet z.B. in wirklich guter Literatur ein Gebet mitten in einer Naturbeschreibung. Da sitzt ein Sommervogel auf einer Blüte, saugt ihren Duft ein und spreizt die Flügel im warmen Sonnenschein, und allein mit dem, was er da macht, verrichtet er schon ein Gebet. Dazu braucht er keine Worte. Nur die Handlung allein ist schon ein Gebet.

Christina Hat das Gebet etwas mit Meditation zu tun?

Billy Natürlich, das Gebet ist ein meditativer Vorgang. Du kannst davon auch im Meditationszentrum Gebrauch machen, etwa zur Beruhigung oder zum Aufbauen, wenn du Angst hast oder wenn du wirre Gedanken wegschieben willst. Eine normale Meditativform ist z.B. die Atembeobachtung, oder du kannst als Meditationsobjekt das blaue Licht nehmen oder eine Rose oder eben ein Gebet. Wenn du das normale Gebet sprichst, dann hängst du nicht Gedanken nach, sondern du hast ein Meditationsobjekt. Du bist ausgerichtet auf die Worte des Gebetes. Was du tust, muss einfach meditationsbezogen sein, das heisst, es wird konzentrativ angegangen.

Atlant In unserem Gebet heisst es ja: Mein Geist, der du allwissend, allkönnend, allweise, allwahrheitlich und alliebend in mir bist. Wenn jetzt unser Geist allwahrheitlich ist, dann müsste er sich ja gar nicht mehr weiterentwickeln, weil er ja schon vollkommen ist. Aber warum sind wir dann da, wenn sich unser Geist nicht weiterentwickeln muss?

Billy Der Geist ist allwissend, der Geist ist vollkommen, der Geist ist allkönnend, immer zum gegenwärtigen evolutiven Standpunkt. Der evolutive Standpunkt verändert sich dauernd nach oben. Du bist allwissend etc. mit dem, was du heute weisst und kannst, bis jetzt, zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Morgen weisst du schon wieder mehr.

Atlant Dann bin ich doch nicht allwissend, wenn ich morgen schon wieder mehr weiss.

Billy Doch, du bist heute allwissend etc. mit dem, was du heute beherrschst und kannst und weisst. Morgen ist der Standpunkt von heute schon wieder überholt, morgen bist du schon wieder allwissender etc. Das ist eine stufenlose Entwicklung, das ist Evolution. Was du hast, ist deine gegenwärtige Vollkommenheit. Mehr als du heute beherrschst, kannst du nicht beherrschen. Morgen bist du schon wieder ein Stückchen weiter und dann beherrschst du mehr, kannst du mehr, weisst du mehr. Es ist einfach immer vom gegenwärtigen Standpunkt aus gesehen; auch wenn es dein bewußtsein nicht weiss, die Geistform weiss das, der Geist beherrscht das und er kann das. Es ist keine vollkommene Vollkommenheit, sondern es ist immer eine relative Vollkommenheit. Nimm einmal folgendes Beispiel: Du hast eine Werkstatt und eine Menge Werkzeug darin. Du fährst mit deinem Auto hinein und kannst mit dem Werkzeug alles machen, was du willst. Aber plötzlich kommst du nicht mehr weiter, weil du die Kerzen nicht lösen kannst, denn du hast keinen Kerzenschlüssel. Am andern Tag kaufst du dir einen Kerzenschlüssel und dann ist die Werkstatt wieder vollkommen. So kommt wieder und wieder etwas, und eins kommt zum andern hinzu.

Brigitt Spricht man mit dem Gebet den Geist oder das bewußtsein an?

Billy Du sprichst beides an. Aber in der Regel spricht man nur vom Geist, und zwar aus dem Grund, weil der Mensch in diese Richtung denkt. Wir in der Geisteslehre legen jetzt aber alles so dar, dass beides genannt wird, denn es ist in Wirklichkeit beides, das angesprochen wird.

Brigitt Ich habe mir irgendwie vorgestellt, dass es gar nicht sein kann, dass ich den Geist wirklich direkt anspreche.

Billy Das läuft alles über das bewußtsein, es geht dort ein und arbeitet weiter. Von dort aus geht es zum höheren Selbst, das dann wieder eine Verbindung schafft zwischen dem materiellen und dem geistigen Bereich. (Das höhere Selbst ist die Verbindung zwischen dem materiellen und dem geistigen bewußtsein.)

Andreas Wie ist denn das, welches sind die direkten und welches die indirekten Mithörer bei so einer Ansprechung?

Billy Der direkte Mithörer ist das bewußtsein. Es geht vom bewußtsein aus und läuft wieder in das bewußtsein zurück. Das heisst also, das bewußtsein kommuniziert mit sich selbst. Von dort läuft es dann zur Geistform.

Andreas Gibt es noch andere Posten?

Billy Ja, natürlich. Es läuft nach der ersten Anlaufstelle des materiellen bewußtseins auch ins Unterbewußtsein, in die Psyche, in alle Unbewußtenformen und ins Zentralbewußtsein, und von dort geht es in den geistigen Bereich.

Brigitt Kannst du uns sagen, was der folgende OM-Spruch bedeutet: «In der wirklichen Schöpfungsverbindung ist das Gebet für den Menschen ein wahrheitlicher Prüfstand.»

Billy Wenn du dies so auslegen möchtest, dass es der Mensch versteht, dann ist dies an und für sich recht schwierig, weil er die Begriffe und die Kenntnis dafür nicht hat. Der Prüfstand aus dem Vers ist das: Wenn das bewußtsein eine Bitte an den Geist richtet, und es bekommt von dort Kraft, dann bildet der Prüfstein den Faktor, dass der Mensch wissen muss, statt zu glauben, und das auch in Erfahrung bringt. Wenn er nun ein Gebet an den Geist (bzw. an sein bewußtsein, das die Botschaft ja an den Geist weiterleitet) richtet, dann erfährt er, dass von dort tatsächlich Kraft zurückkommt. Der Prüfstein ist eigentlich das, dass die Impulse, die Informationen, die Kraft des bewußtseins in den Geist hinübergehen und von dort wieder zurücklaufen und der Mensch sicher sein muss, es effectiv weiss, dass es so ist. Das kann er prüfen. Das ist praktisch der Prüfstein, wenn er die Kraft in den Geist schickt und sie kommt für ihn erkennbar wieder retour. Er kann es prüfen durch sein Wissen, durch seine Erkenntnis, durch seine Überzeugung und durch alles, was damit zusammenhängt. Wenn es einen handfesten Beweis dafür gibt, dass etwas tatsächlich so ist, dann führt es immer über den Geist oder die Geistform. Währenddem, wenn es eine glaubensmässige Sache ist, spielt es sich nur im Kopf ab, im bewußtsein, wodurch die Dinge dann so erzeugt, konstruiert und gesehen werden, wie es der Glaube vorgaukelt.

Louis Wie weiss ich jetzt, glaube ich oder weiss ich es tatsächlich?

Billy Das ist eben der Prüfstein. Wenn du von irgend etwas weisst: Es ist so, ich bin überzeugt davon, dann kannst du deine Gedanken ja dorthin richten und auch die entsprechende Antwort wieder bekommen. Du erlebst das ja, indem du die Antwort bekommst oder die Kraft, währenddem bei einem Glauben sich die Sache nur in deinem Kopf, in deinem bewußtsein, nicht aber in deinem Geist, also nicht in deinem innersten und auch nicht in deinem inneren bewußtsein abspielt, denn das, was glaubensmässig bedingt ist, spielt sich immer in irgendwelchem Rahmen im äusseren bewußtsein und mit der Aussenwelt ab. Es ist zwar bewußt, aber eben falsch bewußt: Wenn der Mensch z.B. in einen Sturm gerät und er ruft dann den lieben Gott an: Ich baue dir eine Kapelle, wenn du mir aus der Gefahr hilfst. Und dann fängt er an zu paddeln wie ein Wilder, bis er das Ufer erreicht oder es kommt ein Schiff oder was auch immer. Das spielt sich in jedem Fall immer aussen ab.

Brigitt Ist es auf unserer Stufe überhaupt möglich, die Kraft unmittelbar zu spüren?

Billy Das ist möglich und gar nicht schwierig. Du kannst es vergleichen mit Gefühlen und Emotionen. Die Emotionen haben nichts mit den Gefühlen zu tun, obwohl das immer behauptet wird. Der Mensch versteht es eben nicht anders, für ihn sind Emotionen einfach Gefühle und umgekehrt. Das ist aber nicht die Wirklichkeit, denn Gefühle spielen sich im Gefühlszentrum ab, egal ob gute oder schlechte Gefühle, und Emotionen spielen sich im Kopf ab, und das merkst du auch. Emotionen, so könnte man sagen, sind Gedanken-Gefühle, und sie haben mit der Psyche nichts zu tun; Gefühle sind Gefühlszentrum-Gefühle.

Brigitt Aber du wolltest mir erklären, wie das möglich ist, dass ich jetzt schon so eine Kraft spüre, wenn ich jetzt um etwas bitte.

Billy Die Kraft kannst du in deinem Kopf spüren, in deinem bewußtsein; wenn ein Spiel ist zwischen deinem bewußtsein und deinem Geist, dann wird dir das im Kopf drinnen klar und bewußt, währenddem die Sache mit einem Glauben sich immer mit einem Faktor von aussen abspielt. Die wissensmässige Angelegenheit, wo das Gebet der Prüfstein, der Prüfstock, der Prüfstab ist – es gibt viele Namen dafür –, spielt sich alles zusammen nur in deinem Kopf ab. Wenn es nichts mit Glauben zu tun hat, bekommst du einen Erfolg dadurch, dass du weisst, es ist so, und du merkst auch die Kraft, und das hat keine Verbindung nach aussen zu irgendwelchen materiellen Faktoren.

Brigitt Ich frage deshalb, weil es mir so vorkommt, als ob ich nie etwas merke. Aber vielleicht bin ich einfach zu wenig konzentriert, das ist schon möglich.

Billy In der Regel merkt es der Mensch nicht, wenn er sich nicht darum bemüht. Das Interessante ist, wenn die Sachen kommen, dann verbinden sie sich auch wieder mit dem Gefühl, so du dann auch durch das Gefühl eine Sicherheit bekommst, dass es tatsächlich so ist.

Hans Kann das bewußtsein auch via Gedanken Ergebnisse auslösen?

Billy Ja, natürlich, denn das bewußtsein hat ja die Möglichkeit, eine Kraft zu entwickeln. Es heisst ja, das bewußtsein vermag Berge zu versetzen. Auch der Glaube vermag Berge zu versetzen, und Glaube ist ja eine reine bewußtseins-Angelegenheit, ohne dass die geistigen Bereiche mit einbezogen sind zur Wissensbildung. Das sind die reinen Gedankenkräfte, die die Sachen bewegen und hervorrufen (Placebo-Effekt).

Hans Wie weit kann man mit seinen Gedanken im Kultglauben gehen, dass es zu so einem Wahn wird, dass man nicht mehr zurück kann?

Billy Der Unterschied zwischen Wissen und Glauben ist der: Ein Mensch der weiss, lässt sich immer belehren und ist flexibel. Ein gläubiger Mensch ist stur und fanatisch und beharrt auf dem, was er behauptet und glaubt zu wissen.

Billy Du kannst ein Gebet positiv brauchen, aber auch sektiererisch, negativ; wenn du z.B. die Verantwortung auf irgendeinen Heiligen, auf Gott etc. abwälzst, dann geht die ganze Eigenverantwortung flöten.

Bernadette Aber das Gebet kann eine echte Kraftquelle sein?

Billy Ja. Es kann aber auch eine Kraftquelle sein, wenn es im negativen Sinn gebraucht wird, durch falsche Selbstbeeinflussung, das ist ja das Schlimme. Dort dann die Grenze zu erkennen, ist problematisch. Das ist auch dort so, wo das bewußtsein im höheren Selbst mit dem geistigen bewußtsein zusammenarbeitet – es ist einfach schwierig, das zu erkennen. Das ist eben für die meisten Menschen auch darum schwierig, weil sie nicht darauf trainiert sind und weil sie alles eigentlich nur im Untergrund und nicht bewußt erleben; darum ist es auch schwierig zu erkennen, ob es jetzt wirklich aus dem höheren Selbst des bewußtseins kommt oder ob es aus dem oberflächlichen bewußtsein erzeugt ist, ganz einfach durch ein Gebet. Der Mensch kann sich das aber antrainieren, die Sachen lernen zu unterscheiden, wenn er anfängt Achtsamkeit auf sich zu verwenden, auf das, was in seinen Gedanken, in seinen Gefühlen, in seinem bewußtsein resp. in seiner Persönlichkeit und was in seinem inneren Wesen vorgeht etc. Das braucht aber Zeit; das kann ein Mensch unter Umständen 30, 40 Jahre lang üben, bis er soweit ist.

Brigitt Warum spricht man in der Initiation das Gebet einmal in der Kurzform und einmal in der Auslegung?

Billy Das Gebet ‹Mein Geist› ist ja einerseits da, um den Geist anzusprechen und andererseits, in der Auslegung, um das bewußtsein anzusprechen. Das sind zwei verschiedene Formen, das zweite Mal spricht man die Auslegung, um damit das bewußtsein anzuregen und um dem die Bedeutung davon klar zu machen.

Als Ergänzung zum Thema hier nun noch der entsprechende Text aus dem OM: OM, Kanon 20. Und es lieget dem Menschen in seinem freien Willen, zu verrichten an die Schöpfung Ansprachen und Gebete und Verehrung, so er sich konfrontiere mit der Kraft des wahrlichen Lebens in Kommunikation und also mit seinem Teilstück Schöpfungsgeist in sich selbst, der durch diesartige Gebete angesprochen und geformet wird in einsprechender Form und in wahrlichem Wissen, in Liebe, Weisheit und Wahrheit. Also ergebet sich durch solcherlei Gebet ein besseres Fühlen und Sicherheit im Innern des Menschen, so er Hoffnung heget und evolutionieret, Kraft dessen das durch das Gebet angesprochene Teilstück Geist im Menschen für den Menschen selbst unbewußt seine Kräfte entfaltet und evolutive Kraft und Impulse spendet, wodurch erfüllet werden die Wünsche und Hoffnungen des Menschen. Also ist ein Gebet gerichtet an die Kraft der Schöpfung oder an das Teilstück Geist im Menschen oder an das materielle bewußtsein und das materielle Unterbewußtsein selbst, so es wirksame Kräfte im Menschen selbst anrege und zur Wirkung bringe. Ob ein Gebet gerichtet ist an die Schöpfung oder an die materiellen bewußtseinsformen selbst, es wird angesprochen und angereget dadurch in direkter Form das Teilstück Schöpfungsgeist im Menschen, das da wirksam wird durch die gute Hoffnung und das Wissen des Menschen, dass der Geist durch seine Kraft wahrlich Hilfe erteilet. Also ist ein Gebet von gleichem Wert, ob dieses gerichtet wird direkt an die Schöpfung oder an die materiellen bewußtseinsformen oder an das Teilstück Geist des Menschen, der da ja ist ein winziges Teilstück der Schöpfung selbst, so er also verfüget auch über die Kraft der Geistesenergie der Schöpfung, die da ist neutral in allen Dingen und ausgeglichen also und die niemals in eine andere Form verändert oder gewandelt werden kann, weder die Geistesenergie der Schöpfung selbst noch das Teilstück Geist im Menschen. Also ist gesaget, dass die Schöpfung in keiner Form fordernd oder befehlend ist, dass also zu ihr gebetet werden müsste, denn eine Anbetung des Schöpfungsgeistes im ganzen oder das Teilstück Geist im Menschen, das ein Teil der ganzen Schöpfung ja ist, das lieget allein im Willen und Ermessen des Menschen, so also auch in seiner Vernunft und in seinem Verstand, die da wissend sein sollen, dass Gebete ein gutes und wirksames Mittel der Hilfe sind für den Menschen und für seine Evolution, und so auch Hoffnung, Wunscherfüllung, Sicherheit und Geborgenheit. Wahrlich nämlich geben Gebete dem Menschen Sicherheit des Wissens und der Wahrheit, so er in wahrlicher Wahrheit wandelt und seine Gebete verrichtet in wahrlicher Form. Es sind Gebete der Anbetung an die Schöpfung, an die materiellen bewußtseinsformen und an den Geist im Menschen nicht und niemals zu verrichten in einer Form von Demut oder Bangen oder Angst und Furcht, denn so dem fälschlich getan wird, sinket die Moral des Menschen und also die Sicherheit und das Vertrauen um die Kraft der Geistenergie. Es fordern weder die Schöpfung noch der Geistteil im Menschen Demut, Unterwürfigkeit oder Bangen und Angst und Furcht, denn es soll der Mensch frei sein in jeder Form, so er nicht zu bangen und nicht zu fürchten brauchet. Und erfolget Anbetung an die Schöpfung, an die materiellen bewußtseinsformen oder an den Geist im Menschen, dann darf die Anbetung nicht sein derart, dass da wären Huldigung, Anflehung oder Verherrlichung, sondern es soll sein nur Lobpreisung in Ehrfurcht und Respekt, Andacht und Ansuchung in wahrlicher Form. Und so ihr euer Gebet verrichtet, so sollet ihr nicht plappern wie die Gläubigen der Sekten und Religionen und wie die Heiden und sonstigen Gottdiener und Götzendiener, die da Anbetung in Demut verrichten, mit Gebeten, die da sind endlose Wiederholungen und auf Namen von Götzen und Göttern bezogen in unvernünftiger und folgefalscher Form. Verrichtet ihr aber als Gerechte und Wissende eure Gebete, dann sollen sie sein klar und sinnvoll und folgerichtig im Wort und in der Wahrheit. Und so ihr betet, so verrichtet euer Gebet nach freiem Willen und nach freiem Sinn, so ihr selbst Worte zu vernünftigen und logischen Gebeten bildet, als ihr aber auch gebrauchet und sprechet Gebete, die da sind zweckbestimmend in allgemeiner Form und bestimmet zur Evolution und zur gerechten Lebensführung. Habet acht bei euren Gebeten, dass ihr da betet in Frömmigkeit, was da ist gerechtes und wahrheitliches Beten in Wissen und Liebe, so ihr also sollet wählen die richtigen Worte und die richtige Form der Gebetsdarbringung. Und wenn ihr betet, sollet ihr sein achtsam darauf, dass ihr betet in Ehrlichkeit und nicht wie die Heuchler, die da sind Ungerechte und die da gerne stehen und beten an den Ecken der Häuser und auf den Strassen und Gassen, so sie damit scheinen wollen vor ihren Mitmenschen in Selbstsucht und Ansehen und so sie damit neue Anhänger gewinnen und Profit ertrügen. Und wahrlich, wenn ihr betet, dann sollet ihr die Allmacht der Schöpfung anrufen, die da ist die Allmacht des Schöpfungsgeistes und des Geistes und der materiellen bewußtseinsformen im Menschen. Und ihr sollet im Gebet nicht selbstsüchtig sein und nicht unverständig und nicht untertänig wie die Unwissenden, die Heuchler und Ungerechten, die da sinnen, dass sie dadurch von ihren falschen Göttern und Götzen erhöret würden, wenn sie viele Worte und unsinnig sprechen und flehen in Demut oder Befehl. Wahrlich aber, der Schöpfungsgeist bedarf nicht vieler Worte, und so also auch nicht der Geist und die materiellen bewußtseinsformen im Menschen; des Wissens darum bedarf es aber, dass der Geist machtvoll ist und gross und unendlich in seiner Kraft, durch die er wahrlich zu versetzen vermag Berge von einem Ort zum anderen Ort. Verstehet ihr aber nicht direkt zur Allmacht des Geistes zu beten, dann behelfet euch mit einer Sache, durch die ihr euch vorbereiten und konzentrieren könnet, so ihr in Konzentration den Weg für eure Gedanken zur Allmacht des Geistes findet. Verstehet aber die Sache des helfenden Mittels in richtiger Form, denn wahrlich ist es nur ein Gerät der Hilfe zur Konzentration, das in sich selbst nicht irgendwelche Kraft besitzet und auch kein Mittler ist zwischen euch und der Allmacht des Geistes, denn wahrlich bleibet das Hilfsgerät nur ein Hilfsgerät allemal. Gleichet also nie den Priestern der Kulte und Sekten und Religionen und gleichet nie den Ungerechten, den Heuchlern, den Unverständigen und den Unwissenden und Selbstsüchtigen, die da Hilfsmittel zu Kultgegenständen erheben und zu Reliquien und die da ihre Kulthilfsmittel verehren in falschem Glauben, dass die Allmacht des Geistes in ihnen wohne. Seid wissend also, dass auch durch die Nutzung von Hilfsmitteln und Heiligtümern die Allmacht des Geistes stets in euch selbst wohnet, so es auch gegeben ist in der Schöpfung selbst, die da ist Geist selbst, und der da ist also in allem Lebendigen, das da ist geschaffen von der Schöpfung. Verrichtet daher eure Gebete als Wissende und Gerechte, und darum sollet ihr beten folgerichtig in eigenen Gebeten oder in Gebeten von allgemeinem Wert und also: Mein Geist, der du bist in Allmacht. Dein Name sei geheiligt. Dein Reich offenbare und inkarniere sich in mir. Deine Kraft entfalte sich in mir, und sie sei wirksam im Irdischen und im Geistigen in ausgeglichener und evolutiver Form. Mein tägliches Brot gib mir heute, dessen ich bedarf im Irdischen und im Geistigen. Und lasse mich erkennen und beheben meine Fehler und also lasse mich erkennen und erlernen die Wahrheit und die Liebe und die Weisheit und das Wissen. Erfülle mich mit Kraft gegen Versuchung und Verwirrung, und also gib mir Kraft, so ich mich durch sie vom Irrtum erlöse. Ich lebe nach deinen Gesetzen und nach deinen Geboten, denn dein ist das Reich des Geistes und des Lebens, und die Kraft und das Wissen, und die Wahrheit und Weisheit und Liebe in Allzeitlichkeit. SO SEI ES (Amen). Und wenn ihr eure Gebete verrichtet an den Geist der Schöpfung oder an das Teilstück Schöpfungsgeist oder an die materiellen bewußtseinsformen in euch selbst, dann betet ihr zu nur einer Kraft denn der Schöpfungsgeist ist sowohl in der Schöpfung selbst als auch in allen Schöpfungen der Schöpfung, so auch im Menschen also. Und wenn ihr Gebete verrichtet an den Schöpfungsgeist selbst oder an den Geist in euch oder an die materiellen bewußtseinsformen in euch, dann wird euch gegeben wessen ihr bedürfet und um wessen ihr betet, doch es ist gegeben, dass ihr seid wahrheitlich im Gebet und im Wissen darum, dann werdet ihr empfangen. 248. Wenn ihr aber nicht seid Wissende, sondern Gläubige von irren Lehren, dass da die Kraft und der Geist nicht in euch selbst wohnend seien und dass da die Schöpfung nicht sei wahrheitlich und nicht wohnend in allem Lebendigen und von gleicher Art, wie das Teilstück Schöpfungsgeistform im Menschen selbst, dann seid ihr ohne Wissen und frönet fälschlich Göttern und Götzen oder einer sonstigen schöpfungswidrigen Glaubensdienerei anderer Form, so ihr lebet in geistunwirksamer Armut und in wissensloser Unzulänglichkeit. Es ist aber auch gegeben den im falschen Glauben Handelnden und Lebenden, dass sie hie und da empfangen, was sie in irrem Glauben von zweckentfremdeten Hilfsmitteln, Reliquien und Heiligtümern und von Göttern und Götzen erbitten und erflehen, doch sie empfangen dabei nur aus starrem und irrem Glauben heraus, und so also in gesetzwidriger Form der Zwangssuggestion und also ohne Wissen um die wirkliche Wahrheit. Wahrlich, selig sind nur die, die der wahrlichen Wahrheit und dem wahrlichen Wissen ihr Leben entbieten, denn sie allein empfangen in Ehrlichkeit und in Erfüllung der Gesetze und Gebote der Schöpfung und in wahrheitlicher Liebe und in Weisheit. 251. Die Schöpfung ist Ehrlichkeit und Erfüllung, und ihr gemäss geartet ist alles Leben, so der Mensch also, der zu erfüllen hat in eigener Freiheit und Ehrlichkeit nur seine in ihm schlummernden Veranlagungen, die da gegeben sind durch die Gesetze und Gebote der Schöpfung. Also ist der Mensch im Innersten der Schöpfung gleich, so nämlich im Geiste, und er mache sich auch äusserlich seinem Geiste gleich, also er erfüllen möge auch im Äusseren die Gesetze und Gebote der Schöpfung.